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Deutschsprachige Kultur in Mexiko

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Tanz der Mumien

15 September, 2009 Editorial
  • Panorama

Disponible en: es

Nach dem Weltrekord, bei dem etwa 13.000 Leute zu „Thriller“ tanzten, kommen nun echte Mumien nach Mexiko Stadt.


 

Moora, Roter Franz, Ötzi – es gäbe sicherlich schöner klingendere Namen für Beispiele einer so interessanten Begebenheit, die schon seit Jahrtausenden die Menschheit fasziniert: der Wunsch nach ewigem Leben durch Mumifizierung.

Die Mumien des alten Ägyptens, aber auch der mit Formaldehyd behandelte Körper Lenins auf dem Roten Platz und die Ausstellung “Körperwelten“, welche zurzeit in Berlin, Köln, Augsburg und Zürich statt findet, sind touristische Hauptattraktionen.

Doch auch die Natur versteht es bestens, Menschen in Moorgebieten, unter trockenem Wüstensand oder im ewigen Eis zu konservieren.

Aus diesen Funden ziehen heutzutage Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse z.B. über Ernährungsweisen der bis zu 9000 Jahre alten Mumien der  Wüste Attacama in Chile.

Oder sie stellen fest, dass der 5000 Jahre alte Ötzi tätowiert war.

Mumien in Deutschland

Im Jahr 2000 machten Torfstecher im Uchter Moor bei Nienburg in Niedersachsen einen grausigen Fund: Knochen und eine verkrampfte Kinderhand.

Erst 2005 wurde klar, dass die Tote kein verschwundenes Mädchen war, sondern eine außergewöhnlich gut erhaltene Moorleiche, die fast 2.700 Jahre alt ist.

Organische Materialien werden durch Luftabschluss, die in Mooren vorhandenen Säuren und die das Wachstum von Bakterien hemmenden Bleichmoose bestens konserviert.

In ganz Europa wurden bis heute über 700 Moorleichen gefunden.

Besonders die Germanen versenkten im Moor Götteropfer und „gesellschaftliche Feinde“ wie Feiglinge, Kampfunwillige und Homosexuelle.

Eine der größten Ausstellung von Moorleichen, welche 2005 den SHHB-Medienpreis (Schleswig-Holsteinische Heimatbund) für den besten Ausstellungskatalog erhielt, ist im Museum Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein zu finden.

Eine der Exponate ist die Moorleiche von Windeby aus der Eisenzeit, der man erst nach etwa 30 Jahren das richtige Geschlecht zuordnen konnte.

Neben den Moorleichen gibt es auch Hunderte von Kirchen und Mausoleen in Europa, in denen man Trockenmumien finden kann.

In der Ostkrypta unter dem Bremer Dom führte die Kombination aus Abwesenheit von Aasfliegen und natürlicher Austrocknung dazu, dass heute sechs Mumien der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Ein Finger einer dieser „Bleikellermumien“ sowie eine Kinderhand befinden sich im Goethehaus in Weimar.

Der Bremer Arzt Dr. Nicolaus Meyer übersandte sie dem Dichter, um ihn so nach Bremen zu locken.

Goethe nahm das Angebot jedoch nicht an und schenkte die delikaten Reliquien seinem Sohn August.

Mumien Guanajuatos

Die Silberstadt Guanajuato zählt neben seinen 120.000 Einwohner auch 108 Mumien (und 4 mumifizierte Köpfe).

Ein Fötus im Museum zählt als die kleinste Mumie der Welt, welcher neben seiner aufgeschnittenen Mutter anzutreffen ist.

Einige der Mumien sind schon bis zu 120 Jahre alt und werden mit Zustimmung der Familien ausgestellt.

Andere, bei denen keine Familienangehörigkeit festgestellt werden konnte, werden auch ohne Nachfragen präsentiert.

Aus diesem Grund gibt es auch kein „Nachschubproblem“ in dem Museum.

Ohne die zahlungswilligen Angehörigen wandern die Mumien schon nach einigen Jahren direkt aus der Gruft in das Museum.

Seit dem 3. September bis Mitte Oktober werden 36 dieser Mumien im Forum Scotiabank in Polanco in Mexiko Stadt ausgestellt.

Text: Sven Tomschin

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