In einem von der CAMEXA organisierten Forum tauschten Direktoren amerikanischer Büros von Miebach Erfahrungen über die Entwicklung der Supply Chain und grünen Logistik aus.
In einem von der deutsch-mexikanischen Industrie- und Handelskammer CAMEXA organisierten und vom Supply Chain-Leiter von Sanofi Aventis, Marc Branet, moderierten Forum tauschten die Direktoren der verschiedenen amerikanischen Büros von Miebach, sowie der CEO, Jorge Motjé, ihre in der Region gemachten Erfahrungen hinsichtlich der Entwicklung der Supply Chain und der grünen Logistik aus.
Jorge Motjé, CEO für Iberoamerika, eröffnete das CAMEXA-Forum mit folgenden Überlegungen: „Wir haben zwei große Gelegenheiten in der Region: erstens können wir von den großen Ländern lernen, auf diese Weise können wir evolutive Etappen überspringen; die zweite Gelegenheit liegt im regionalen Wachstum. Auch wenn es viele multinationale Unternehmen gibt, so gibt es doch auch viele regionale Unternehmen, die expandieren und dies ist ein wichtiger Motor für das Wachstum der regionalen Logistik”.
Alexander Supply, Direktor für Brasilien, äußerte: „In Brasilien wird viel in Hochbau investiert, das ist der erste Schritt auf dem Weg zum Massenkonsum. Die Regierung unterstützt diese Projekte mit Programmen, doch das Problem liegt in der Geschwindigkeit, vor allem wenn es darum geht, Projekte zu genehmigen, die mit der Umwelt zu tun haben. Es gibt viele Unternehmen, die ihren HUB in Brasilien einrichten möchten, doch wenn sie den bürokratischen Teil des Außenhandels analysieren, gelangen sie zu der Entscheidung, es besser in einem der Nachbarländer zu versuchen, wo diese Prozesse schneller erledigt werden”.
„In Mexiko habe wir eine ähnliche Situation“, meinte Juan Arroyo, Direktor für Mexiko, „wir haben festgestellt, dass sowohl die Unternehmen, wie das Land in logistischer Infrastruktur Fortschritte erzielt haben, doch ich glaube, wir sind erst an der Hälfte der Wegstrecke angelangt. Viele Unternehmen verfügen über eine recht weit entwickelte logistische Infrastruktur, doch die Gelegenheiten enden dort nicht. Hinter der Infrastruktur muss es Agilität bei der Entscheidungsfindung und in den Prozessen geben; diese müssen in den unterschiedlichen Gebieten der Kette transparenter werden.“
In einer in Mittelamerika durchgeführten Untersuchung, kommentierte der Direktor für Mittelamerika, Carlos Bernadou, „wurde ein Benchmark durchgeführt, bei dem der Transport einer europäischen Firma, die ihre Waren Tausende von Kilometern transportiert mit dem einer mittelamerikanischen Organisation verglichen wurde, die das Doppelte an Aktiva und Flotte benötigte, um an ihr Ziel zu kommen”.
Er empfahl in diesem Sinne, die versteckten Kosten zu analysieren und zu versuchen, diese so gut es gehe zu lösen.
Der Direktor für Argentinien, Fernando Balzarini, plädierte dafür, die Regierungen unter Druck zu setzen, damit diese die Anforderungen der Märkte erfüllten und so eine bessere Infrastruktur geschaffen werde.
Jorge Motjé ergänzte, „in Europa funktioniert die Logistik, obwohl es dort so viele unterschiedliche Sprachen gibt, dort gibt es einen vollkommen offenen Markt, in Lateinamerika hingegen sprechen wir die gleiche Sprache und die ist ein Katalysator für wichtige Geschäfte.”

Iris Maeireizo, Direktorin für Peru, sagte „unsere Verantwortung und unsere Herausforderung liegen darin, dieses Wachstum zu begleiten. Daraus erwachsen zwei große Themen: das erste ist die Infrastruktur, angesichts des Wachstums der Unternehmen und der Nachfrage der Distributionszentren reichen die Straßen nicht mehr aus; das andere Thema ist das Wachstum, die Unternehmen wachsen unkontrolliert und unsere Verantwortung besteht darin, diese Prozesse auf eine Linie zu bringen”.
Zum Thema „Grüne Logistik“ sagte Fernando Balzarini: „Wir haben hier die Gelegenheit, Schritte zu überspringen und die Regierungen üben in diesem Themenbereich viel Druck aus, … Es ist sehr wichtig, darauf zu bestehen, dass mehr grüne Verteilungszentren gebaut werden, die Botschaft sollte sein, das wir uns motivieren, grüner zu werden, denn die Welt will dies von uns und zu diesem Zeitpunkt ist es bereits ökonomisch sinnvoller, ein Verteilungszentrum von vornherein so zu bauen, dass grüne Logistik eingesetzt werden kann”.
Hinsichtlich des Themas Supply Chain und „Beschränkungen für Lastenfahrzeuge“, bemerkte Alexander Supply, dass in Brasilien zu bestimmten Uhrzeiten der Verkehr von Lastkraftwagen auf den Hauptstraßen eingeschränkt werde. „In Argentinien existierte dieses Paradigma des Nachtfahrverbots auch, und zwar aus Sicherheitsgründen, doch es sei wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass die Logistik nicht schläft“, fügte Fernando Balzarini ergänzend hinzu.
Text: Alma López Vidana / ps
Übersetzung: Peter Stegemann